Was haben Bakterien mit gesunder Ernährung zu tun?

Dr. Andreas Dötsch, Mitarbeiter des Max-Rubner-Instituts, dem Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel in Karlsruhe, besuchte am Freitag, den 10. Dezember 2021, die Klassen 7a und 7b im Biologieunterricht. Sein Vortrag über gesunde Ernährung und die Bedeutung der Mikroorganismen im Darm des Menschen bildete den Abschluss der Biologieeinheit „Ernährung“ in den beiden Klassen.

Im ersten Teil seines Vortags ging es darum, den Energiegehalt von Lebensmitteln zu bestimmen. Die Schülerinnen sollten acht verschiedene, in Gläsern mitgebrachte Lebensmittel nach ihrem Energiegehalt sortieren. Haben zum Beispiel 100 g Haselnüsse mehr Energie als Vollkornkekse oder Vollkornnudeln? An welche Stelle platziere ich die Tomaten oder getrocknete Apfelringe?

Das Ergebnis überraschte, obwohl die Schülerinnen recht gut getippt hatten: Bei gleichem Inhalt von jeweils 100g stehen die Haselnüsse in Bezug auf den Energiegehalt an erster Stelle mit 2747 kJ, gefolgt von M&Ms (Schokolinsen) mit 2019 kJ, den Vollkornkeksen (1976 kJ), hellen Nudeln (1521kJ), Vollkornnudeln (1467 kJ), Apfelringen (1180kJ), Kartoffeln (280 kJ) und zum Schluss den Tomaten, die nur 75 kJ pro 100g liefern.

Nun ging es um die Frage, woran ich erkenne, was gesund ist. Die Nährwerttabelle auf den Lebensmitteln war den Schülerinnen bekannt, aber was sagt uns der Nutri-Score?

Diese Kennzeichnung soll den Verbraucherinnen und Verbrauchern auf den ersten Blick zeigen, welche Lebensmittel man in Bezug auf ihre Nährwerte als gesund oder weniger gesund einstufen kann. Dabei steht das grüne A für einen günstigen, das rote E für einen eher ungünstigen Nährwert des jeweiligen Produkts. Vergleiche sind allerdings nur möglich innerhalb einer Produktgruppe, Schokolinsen lassen sich also nicht mit einer Pizza vergleichen.

Nach der Besprechung der 10 Regeln einer gesunden Ernährung ging es um die Bedeutung der Ballaststoffe. Von diesen ernähren sich nämlich unsere Darmbakterien – auch Darm-Mikrobiom genannt- und bauen sie in kurzkettige Fettsäuren um. Das Darmmikrobiom unterstützt unsere Verdauung, produziert unter anderem Vitamine und trainiert unser Immunsystem.

Und dass wir von den Mikroorganismen 38 Billionen in und auf unserem Körper haben, verblüffte natürlich alle. Die letzte Frage des Vortrags lautete: Wie füttere ich mein Mikrobiom?
Mikroorganismen mögen Obst, Gemüse, Vollkornprodukte und Ballaststoffe. Schlecht für sie sind hingegen stark verarbeitete Lebensmittel, eine einseitige Ernährung oder Antibiotika.

Zum Schluss sollten die Schülerinnen nochmals die Lebensmittelgläser sortieren, dieses Mal nach dem Ballaststoffgehalt.

Das Ergebnis:  Bei jeweils 100g Lebensmittel stehen die Apfelringe an erster Stelle (9,1 g Ballaststoffe), dann kommen die Haselnüsse (7,8 g), dann die Vollkornnudeln (7,4 g), danach die Vollkornkekse, gefolgt von den Kartoffeln, den Nudeln und den M&Ms. Das Schlusslicht stellen die Tomaten mit nur 1 g Ballaststoffen dar, was aber natürlich auch an ihrem hohen Wassergehalt liegt.

Da so viel über Ernährung gesprochen wurde, durften die Schülerinnen zum Schluss die von Herrn Dötsch mitgebrachten Mandarinen mitnehmen und in der anschließenden Pause verzehren.

Vielen Dank an Herrn Dötsch für den lehrreichen und interessanten Vortrag, mit dem Sie den Biologieunterricht zum Thema Ernährung bereichert haben!

S. Janiak

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