Parallelgedichte zu Mörikes "Er ist's"

nach einer Idee aus der ZEIT zum Gedicht "Er ist's" von Eduard Mörike.

Frühling 1829 (Eduard Mörike)

Frühling lässt sein blaues Band
Wieder flattern durch die Lüfte;
Süße, wohlbekannte Düfte
Streifen ahnungsvoll das Land.
Veilchen träumen schon,
Wollen balde kommen.
— Horch, von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja du bist's!
Dich hab' ich vernommen!

Frühling 2020 (Maria T.)

Das blaue Band der Atemschutzmaske
flattert leicht im Wind.
Die süßen, wohlbekannten Düfte
bleiben mir auf Grund des Mund- / Nasenschutzes verborgen.
Menschen träumen schon,
wollen sich balde wieder besuchen
und wünschen sich halbwegs Normalität zurück.
- Doch horch, der neuste Corona-Podcast zieht in einer Welle ums Land.
Lockerungen in Sicht!
Der Park im Blütenmeer öffnet wieder.
Leute, verliert die Hoffnung nicht!

Er ist's - Owei! (Sina P.)

Frühling lässt sein graues Band
Wieder flattern
Abgase wehen durch die Lüfte
Eklige, wohlbekannte Düfte
Streifen ahnungsvoll das graue Land
Corona träumt schon,
Will balde kommen.
- Horch, von fern ein leises Husten schon!
Schrecklicher Frühling, ja du bist´s!
Dich hab ich vernommen!

Frühling 2020 (Marie-Chantal L.)

Der Frühling ist da
Doch ich fühl mich ihm nicht nah
Ich seh das Grün doch kann es nicht fassen
Wenn mich die Vorschriften nicht nach draußen lassen
Freizeit in den Ferien war ein Trug
Denn Schulaufgaben hatte ich genug
Dieses Jahr kann man nicht genießen
Wie die Blumen blühen und sprießen
Doch der Virus hat uns nicht nur unseren Frühling geklaut
Sondern er hat vielen Menschen auch das Leben versaut

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