Wir sind alle Weltfairänderer!

Karlsruher Hauptbahnhof, Fünf vor Acht: Acht müde Fairtrade-AG-Mitglieder und eine munter Fotos schießende Frau Wittek standen vor dem Zeitschriftenladen. Da wir auf das neunte Mitglied warten mussten, verpassten wir fast unseren Zug. Nur einem langen Sprint durch den Bahnhof war es zu verdanken, dass wir ihn noch erwischten.

Doch schließlich sind wir wohlbehalten in Sasbach angekommen, wo uns Schüler der Heimschule Lender mit dem Bus abholten. In der Schule gab es erst einmal Brezeln mit Wasser oder Apfelschorle, welche wir in der Cafeteria/ Mensa verspeisten. Etwas später wurden wir in die Kirche gerufen, wo der Hauptteil der Veranstaltung stattfand. Dort wurde den Anwesenden durch Moderator Joachim Nebel ordentlich eingeheizt. Nach einer kurzweiligen Begrüßungsrede stellten sich die einzelnen Gruppen der jeweiligen Schule vor. Es gab sehr kreative Ideen, so hatten sich zum Beispiel zwei Schüler als Banane verkleidet. Insgesamt waren 200 Schüler und Schülerinnen mit ihren Lehrkräften anwesend. Diese Zahl mag einem sehr groß vorkommen, wenn man jedoch bedenkt, dass diese 200 die 12000 Stiftungsschüler/innen vertreten, erscheint sie erschreckend klein.

Nach der Vorstellungsrunde legte auch schon der erste Referent, B. Pütter, mit seiner Präsentation über Kinderarbeit an Grabsteinen los. Die Präsentation bestand fast nur aus Bildern und war sehr bewegend, da man teils Achtjährige, nur mit einem Lendenschurz bekleidet, mit Sprengstoff hantieren sah. Am Ende gab es ein Fazit, welches besagte, dass man mehr auf regionale Produkte achten sollte, da die Kinderarbeit zurzeit wieder am Ansteigen sei.

Anschließend besuchten wir die Schülerworkshops. Diese waren sehr lehrreich und vermittelten nicht nur schockierende Fakten, sondern auch, was jeder tun kann ohne gleich Veganer zu werden und in der Restetonne von „Alnatura“ zu wühlen. Einige Anregungen waren: Sich beim Essen und Einkaufen überlegen: „ Esse ich das wirklich? Schaffe ich diese Menge?“, Fairtrade- Zertifiziertes Papier (kostet nur minimal mehr) oder Biofleisch zu kaufen. Die Workshops dauerten ca. zwei Stunden. Danach gab es ein leckeres, faires Mittagessen in der Mensa.

Am Nachmittag gingen alle wieder in die Kirche. Dort wurde unsere Fairtrade Initiative der Diözese Freiburg vorgestellt. Diese Aufgabe hatte Martin Müller übernommen. Auch wurde der Auftrag zur Erarbeitung einer Agenda gestellt. Jetzt waren wir wieder gefragt: Jeder, der eine Idee hatte, sollte aufstehen und sie den Anderen vorstellen. Diese Idee wurde dann in die Mitte eines Plakates geschrieben. Außen herum standen die Fragen „Woran merken wir, dass wir auf dem richtigen Weg sind?“, „Was können wir an unserer Schule fairändern?“, „ Wer kann/ sollte uns unterstützen? Wie? Wodurch?“ und „ Was ist mein persönlicher erster Schritt?“.

Die Arbeit lief sehr gut und somit übergaben wir pünktlich um 16: 15 Uhr unsere Ideen- Plakate an Martin Müller, den Geschäftsführer des Diözesenrates und an Dietfried Scherer, den Direktor der Schulstiftung der Erzdiözese, indem alle Teilnehmenden ihre Vorschläge in einen großen Rucksack packten. Der Inhalt soll in den kommenden Monaten umgesetzt werden. Anschließend gab es noch einen geistlichen Impuls und wir beteten das Vater-Unser. Zuletzt wurden wir alle noch gesegnet, bevor wir entspannt unsere Heimreise antraten.

Wieder „ daheim“ gab die 7/9- Party noch einen guten Abschluss für einen tollen, lehrreichen Tag.

Fazit für unsere Schule: Der Tag war sehr ideenreich. Jedoch haben wir alle recht wenig gefunden, was an unserer Fair-Trade-School noch fairer gemacht werden könnte, da wir bereits zum Beispiel faires Kopierpapier oder einen großen Fahrradkeller haben.

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