Als Frau in einer männerdominierten Domäne: Eine Journalistin berichtet

Am 4. Juni bekam der Leistungskurs Gemeinschaftskunde, Jahrgangsstufe I, Besuch: Wir durften die Justizjournalistin und Leiterin der ARD-Rechtsredaktion Gigi Deppe bei uns begrüßen. Sie berichtete von ihrem Arbeitsalltag und dem Sexismus, den sie als Frau in einem männerdominierten Beruf erlebt.

Ein typischer Tag bei ihr sei vor allem dadurch geprägt, Informationen zu lesen, sie zu filtern und E-Mails abzuarbeiten. Darunter fänden sich Pressemeldungen von Gerichten, Anfragen von Radiosendern oder Redakteurinnen und Redakteuren, aber auch persönliche Rückmeldungen, Nachfragen und Meinungen zu ihren Beiträgen. Ihre Aufgabe sei es, über alle relevanten Themen Auskunft geben zu können, wenn sie als Expertin dazu angefragt werde, und Beiträge für den Hörfunk zu formulieren und diese aufzuzeichnen.

Immer wieder werde sie mit Hass und Gegenwind in Sozialen Medien konfrontiert. Besonders Frauen, die in der Öffentlichkeit stehen, seien davon stark betroffen und müssten sich schützen. Neben speziellen Trainingseinheiten, die sie in der Redaktion erhielten, sei es enorm hilfreich, sich immer und überall Verbündete zu suchen, auch weil Frauen Gefahr liefen, nicht ernst genommen zu werden: Sei es vor einer Team-Besprechung oder einem wichtigen Gespräch. Mit einer Verbündeten an der Seite sehe das jedoch ganz anders aus, und wir Frauen könnten uns so gegenseitig helfen und bestärken.

Trotz all der negativen Seiten ihres Berufs, über die wir ausführlich diskutierten, sieht Frau Deppe (wie auch wir als Kurs) eine große Sinnhaftigkeit im seriösen Journalismus. In Zeiten, in denen durch Soziale Medien immer mehr Fake News in die Welt gelangen, ist es umso wertvoller, Zugang zu qualitativen und gut recherchierten Beiträgen zu haben. Und das haben wir dank Gigi Deppe und ihren Kolleginnen und Kollegen. Danke für Ihren Besuch und die vielen Einblicke, die wir bekommen haben.

Ella F., Jahrgangsstufe I

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