Fahrt der 9. Klassen zur KZ-Gedenkstätte Struthof
Die Behandlung der Themeneinheit „Judenverfolgung im Nationalsozialismus“ im Geschichtsunterricht der 9. Klasse wird in jedem Schuljahr ergänzt durch eine fächerübergreifende Exkursion (Geschichte/Religion) zur Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Natzweiler-Struthof im Elsass. Die Schülerinnen haben ihre Eindrücke und Gedanken in folgenden Texten aufgeschrieben:
Es war ziemlich erstaunlich, wie direkt man sich das vorstellen konnte, was damals passiert ist.
Ich habe großen Respekt gegenüber dem Platz.
Der Besuch im KZ war eindrucksvoll und bewegend. Das Ganze hat einen sehr zum Nachdenken gebracht über das Leben. Und über alles andere. Als wir dort waren, konnte ich noch nicht richtig realisieren, was an diesem Ort für schreckliche Dinge geschehen sind. Erst als ich zuhause Zeit zum Nachdenken hatte, wurde es mir klar. Diese Gedanken und Eindrücke sind nicht leicht zu ertragen aber ich denke, es ist wichtig.
Ich fand die Exkursion eindrucksvoll und interessant. Und zum ersten Mal konnte ich mir die Situation der Gefangenen richtig vorstellen. Aber trotzdem war ich sehr bedrückt und hab mich irgendwie schuldig gefühlt, weil ich mich manchmal über mein Leben beschwere und die Gefangenen nicht mal ein Bett für sich alleine hatten.
Ich fand unsere Exkursion sehr informativ und ich konnte wichtige Eindrücke über die Zeit im 2. Weltkrieg und die Haftbedingungen und den Lageralltag sammeln. (…) Die Exkursion war ein sehr trauriges, aber auch sehr prägendes Erlebnis für mich.
Der Ausflug ins KZ Natzweiler-Struthof war für mich sehr bedrückend und aufwühlend. Ich finde es jedoch gut, dass wir diesen Ausflug gemacht haben, da ich nun einiges besser begreifen kann. Ich finde es gut, dass uns dieses Thema als mehr als nur eine Unterrichtseinheit in Erinnerung bleibt. Außerdem finde ich es wichtig, dass Plätze wie diese erhalten bleiben, um auch die nächsten Generationen an diese Geschehnisse zu erinnern.
Die Exkursion nach Struthof war ein bedrückendes Erlebnis, das noch sehr lange in meiner Erinnerung bleiben wird.
Für mich war es eines meiner schlimmsten Erlebnisse. Mich hat das Schicksal der Menschen, die dort gelebt haben, sehr getroffen. Ich fand es trotzdem gut, dass wir ein KZ besucht haben. Ich konnte so noch mehr Eindrücke bekommen, wie es den Menschen dort ging. Das Schlimmste für mich war der Galgen. Toll fand ich, dass sich unsere Klasse so gut verhalten hat.
Obwohl es Frühling ist, war es dort kalt, und man kann sich nicht im Geringsten vorstellen, wie die Häftlinge damals im Winter mit dünnster Häftlingskleidung, zu wenig Essen, Prügeln und Krankheiten mehrere Monate überlebt haben. (…) Es scheint heute unbegreiflich, wie die Menschen damals rassenfeindlich gesinnt waren und auf qualvollste, unvorstellbare Weisen getötet haben. (…) Allein durch denselben Eingang wie die Deportierten zu gehen war (…) einschüchternd. Überall Stacheldraht und Wachtürme sowie Elektrozäune.
Ich fand es gut, dass wir alle leise waren, da dieser Ort den größten Respekt verlangt. Das Thema im Unterricht zu besprechen hatte auf mich eine andere Wirkung ausgelöst als am Ort des Geschehens zu stehen. Im Unterricht waren es Fakten, die bei mir keine starken Emotionen ausgelöst haben, weil ich selbst nicht betroffen war. Aber als ich vor Ort im KZ stand und daran gedacht habe, was hier passiert ist, war es für mich sehr bedrückend, daran zu denken, dass hier Menschen waren, die gequält wurden und auf ihren Tod warteten und die Menschen drum rum nichts dagegen getan haben. Ich hoffe, dass so etwas nicht mehr passieren wird und es solche Orte nicht mehr geben wird. Es ist wichtig, solche Orte, wie diese KZ, aufrecht zu erhalten, damit wir die Geschichte immer vor Augen haben und nie vergessen, was dort passiert ist.
Ich fand es schon gut so etwas mal zu sehen. Aber es war schrecklich, da man direkt an dem Ort, wo so viel schlimme Sachen passiert sind, war. Man war die ganze Zeit vom Tod umgeben. Und solange man nicht da ist, realisiert man gar nicht richtig, dass das alles wirklich passiert ist, und selbst wenn man dort ist, kommt einem alles irreal vor. Man kann sich gar nicht richtig vorstellen, wie es war, dort zu leben und wie es den Menschen dort ging, aber dass man über den gleichen Boden läuft und dieselbe Umgebung sieht wie diese Menschen, hat die Ereignisse gegenwärtig gemacht.
Für mich war es wirklich wichtig, solch einen Ort einmal gesehen zu haben. (…) Ich fand es toll und erstaunlich zugleich, wie viele Menschen das KZ besuchten, weil mir das damit zeigt, wie wichtig dieses Thema ist und dass verdeutlicht wird, wie schlimm es war. Aus irgendeinem Grund gab es mir die Sicherheit an diesem Ort, weil ich wusste, dass die Menschen um mich herum im Gegensatz zu früher keine Nationalsozialisten waren, sondern Menschen, die meiner Meinung sind; nämlich, dass es grauenvoll war und dass so etwas nie wieder passieren darf.