OLED-Herstellung in der Schule
Normalerweise lassen sich Halbleiterbauelemente nur mit komplexen Verfahren in Reinräumen produzieren. Dass ausgerechnet für die modernen organischen Leuchtdioden (OLEDs) das Chemielabor des St.-Dominikus-Gymnasiums ausreicht, haben Dr. S. Höfle, S. Gärtner und D. Landerer vom lichttechnischen Institut des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) am 2. Juni 2016 bewiesen. Gemeinsam mit den Schülerinnen (und Bismarck-Kooperationsschülern) des zweiten 4-stündigen Physikkurses haben sie ihre Herstellungsverfahren erstmals außerhalb der Labore des KIT ausprobiert. Der Kontakt war durch die GFS einer Schülerin zustande gekommen, die am KIT Informationen eingeholt hatte.
Nach einem Einführungsvortrag der Doktoranden trugen die SchülerInnen arbeitsteilig die verschiedenen Schichten auf die Glassubstrate auf. Mit einem (in der Regel sehr teuren und schweren) Rotationsbeschichter (engl. spin coater) müssen die Stoffe anschließend gleichmäßig dünn verteilt werden. Für das Schulpraktikum hatten Dr. Höfle und Hr. Gärtner die Idee, die schnelle Drehung mit handelsüblichen PC-Lüftern zu realisieren. Dass auch dieses vereinfachte Verfahren sehr gut funktioniert, zeigte sich am Ende der kurzweiligen Doppelstunde: Nach dem Anlegen einer Spannung von ca. 8V leuchteten drei frisch hergestellte OLEDs in der Farbe Gelb.
Herzlichen Dank an Dr. S. Höfle, S. Gärtner und D. Landerer für die Entwicklung und Durchführung dieses spannenden Praktikums!