Pressemitteilung der Hochschule Karlsruhe zum SIA-Jubiläum 2023
Wie die Zeit vergeht ..., im September 2003 startete das Kooperationsprojekt, das von den Gymnasien St. Dominikus und Humboldt, den Unternehmen Siemens, SEW-Eurodrive, Rosenbauer und IWKA sowie der Hochschule Karlsruhe (Die HKA) betreut wird und sich als feste Nachwuchsförderung im MINT-Bereich etabliert
Am Freitag, 7. Juli 2023, erhielten 17 Schülerinnen und Schüler des Humboldt- und des St.-Dominikus-Gymnasiums das Zertifikat über die erfolgreiche Teilnahme an der Schüler-Ingenieur-Akademie (SIA), die damit auch ihr zwanzigjähriges Jubiläum erreichte. Die Schülerinnen und Schüler ließen an der Abschlussveranstaltung das vergangene SIA-Jahr Revue passieren und stellten die einzelnen Programminhalte vor, die sie durchlaufen hatten.
Bei der anschließenden Übergabe der SIA-Zertifikate würdigten die Lehrkräfte auch die individuellen Seminararbeiten, deren Themen die Schülerinnen und Schüler frei wählen konnten. Deren Benotung wird im Schulzeugnis vermerkt und kann als Seminarkurs im mündlichen Abitur angerechnet werden. Dabei beschäftigten sich die Absolventinnen und Absolventen in ihren Seminararbeiten beispielsweise mit bestimmten Fragestellungen oder Aspekten der "Geothermie", "Magnetflüssigkeitshyperthermie - Nanotechnologie in der Krebstherapie" oder einem "Teilchenbeschleuniger in der Medizin".
Zuvor nahmen die Jugendlichen der Kursstufe 1 ein ganzes Schuljahr wöchentlich freitagnachmittags an einem Programmpunkt - einem sogenannten SIA-Modul - teil. Die Inhalte der Module sind in die Bereiche Technik, Naturwissenschaft und Schlüsselqualifikationen unterteilt, werden von Hochschulprofessor*innen, betrieblichen Fachkräften und Lehrkräften der beiden Schulen betreut und an den jeweiligen Standorten durchgeführt. Ziel der SIA ist die Vermittlung des Berufsfelds einer Ingenieurin bzw. eines Ingenieurs und das Sammeln von Erfahrungen über Themen und Arbeitsmethoden im naturwissenschaftlichen Bereich außerhalb des Schulalltags. Die kurzen theoretischen Vorlesungen und vor allem die praktischen Übungen sind auf den Kenntnisstand der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zugeschnitten und gehen über den regulären gymnasialen Lehrplan hinaus.
Die Hochschule Karlsruhe übernimmt dabei Module in CAD, Mechatronik, regenerative Energietechnik, Elektronik und Sensorik, Informationssysteme sowie Wärmepumpen und Kältemaschinen. Das Humboldt-Gymnasium vermittelt die Modul-Inhalte zu Datenschutz, professionellem Dokumentieren und Technik in gesellschaftlichen und ethischen Kontexten. Die Module ressourceneffizientes Management sowie KI und Industrie 4.0 werden durch das St.-Dominikus-Gymnasium betreut. Die Fa. SEW gibt Einblicke in die Arbeitsfelder und Produktionsabläufe eines Industrieunternehmens und bietet Module zu Persönlichkeits- und Bewerbertraining. Einen CO2-Sensor bauen die Schülerinnen und Schüler im Modul der Fa. Siemens, Prozesse der Verpackungstechnik stellt die Fa. IWKA in ihrem Modul vor. Mit Hydraulik sowie Leitersatz und Fachwerk befassen sich die Schülerinnen und Schüler in den Modulen der Fa. Rosenbauer. Studierende der Engineers without borders führen in ihrem Modul ein Planspiel durch.
Bis heute haben rund 330 Schülerinnen und Schüler an der Karlsruher Schüler-Ingenieur-Akademie teilgenommen. Viele Module haben sich in den zwanzig Jahren bewährt und wurden angepasst, einige neue sind hinzugekommen sowie auch Kooperationspartner. Und dass mittlerweile einige Jahre ins Land gezogen sind, wird mehr als deutlich, wenn neue Module von ehemaligen SIA-Teilnehmern betreut werden. Der Erfolg der ersten SIA führte zu Anfragen weiterer Schulen und Unternehmen aus Karlsruhe, sodass zum Schuljahr 2007/08 eine zweite und 2011 eine dritte SIA in Karlsruhe gegründet wurden. So können die SIAs zu Recht darauf hinweisen, dass sie sich als feste Größe in der MINT-Nachwuchsförderung etabliert haben.
Fotos: Marius Probst
Impressionen der Schüler-Ingenieur-Akademie im Schuljahr 2022/23
Fotos: K. Bernert