Christliche Schule
Unser Selbstverständnis als christliche Schule in katholischer Trägerschaft
Unsere zentralen Aufgaben als christliche Schule sind:
- Schülerinnen respektvoll bei ihrer Suche nach Identität, auch ihrer religiösen Identität, und ihrer Rolle in der Welt zu begleiten
- Freiräume zu schaffen, um ohne Tabus über Glauben und Nicht-Glauben zu sprechen
- Zweifeln und Fragen Raum zu geben sowie Austausch zu ermöglichen - auch zwischen den Religionen
Neben dem Unterricht bieten wir
- christliche Bildung in Offenheit
- spirituelle Angebote, um die Schülerinnen im Alltag immer wieder zu stärken:
- Alle Schülerinnen nehmen am katholischen oder evangelischen Religionsunterricht teil und besuchen die Schulgottesdienste. Niemand ist zu religiösen Handlungen verpflichtet.
Als Schulgemeinschaft vertreten wir:
- Die dem christlichen Menschenbild verpflichtete ganzheitliche Betrachtung des Menschen, die in unserem Miteinander spürbar ist
- christliche Werte, die wir im Einsatz für andere Menschen (z.B. im Compassion-Praktikum) und für die Schöpfung (z.B. Umweltaktionen) auch nach außen tragen
Was verstehen wir unter „christlichem Menschenbild“?
Das christliche Menschenbild versteht den Menschen als von Gott gewollt und geliebt. Dieses Grundverständnis drückt sich aus in unserer Erziehung zu gegenseitiger Anerkennung und Respekt in der Wertschätzung der Verschiedenheit aller Menschen.
Diese Haltung führt uns in die gelebte Solidarität mit benachteiligten Gruppen. Als christliche Mädchenschule sehen wir unsere Aufgabe auch darin, insbesondere für Fragen der Geschlechtergerechtigkeit zu sensibilisieren und gesellschaftliche Gender-Stereotypen kritisch zu hinterfragen.
Änderungsdatum: 21.11.2024
Was ist besonders an unserem Miteinander?
Schülerinnen, Eltern oder Gäste erleben an unserer Schule eine besondere Atmosphäre, die von Offenheit und Zugewandtheit geprägt ist. Uns ist wichtig, dass unsere Schule ein Ort ist, an dem wir uns als ganze Menschen auf vielfältige Art und Weise einbringen können und Wertschätzung erfahren.
Es ist für uns daher von großer Bedeutung, dass im Unterricht eine vertrauensvolle Atmosphäre herrscht, in welcher Schülerinnen sich gehört und gesehen wissen.
Neben dem Unterricht gibt es daher in Form von vielfältigen AGs bewertungsfreie Räume, in denen sich Schülerinnen kreativ einbringen können und besondere Gemeinschaftserfahrungen machen können.
Durch Schulgottesdienste, Andachten, aber auch gemeinsame (karitative) Aktionen wie den „Offenen Advent“ unterbrechen wir immer wieder unseren Schulalltag, um in unseren Alltagsaufgaben nicht den Blick auf andere Realitäten dieser Welt zu verlieren.
Änderungsdatum: 21.11.2024
Nehmen alle Schülerinnen am Religionsunterricht teil?
Als kirchliche Schule nehmen alle Schülerinnen am katholischen oder evangelischen Religionsunterricht teil, wir bieten keinen Ethik-Unterricht an.
Neben dem Bildungsauftrag erachten wir die wertschätzende und kritische Auseinandersetzung mit Fragen des Glaubens und der eigenen religiösen Tradition als wichtig für die persönliche Entwicklung der Schülerinnen.
Eine große Bereicherung für unseren Religionsunterricht ist, dass er von Schülerinnen verschiedener religiöser und auch nicht-religiöser Hintergründe besucht wird, da dadurch vielfältige Perspektiven auf die religiösen, philosophischen und ethischen Themenfelder des Faches im Unterricht aufgezeigt werden. Es findet so ein alltäglicher interreligiöser Austausch statt, den wir gerade in Zeiten des zunehmenden Fundamentalismus für essentiell und wertvoll erachten. Im Schulcurriculum sind daher auch Exkursionen zu religiösen Stätten in Karlsruhe fest verankert.
Damit solch ein Dialog entstehen kann, erwarten wir von unseren Schülerinnen die Bereitschaft, religiöse Traditionen und Lehren kennenzulernen und sich mit ihnen auseinanderzusetzen. Dies erstreckt sich auch auf den Musikunterricht. Der Religionsunterricht ist ordentliches Lehrfach, in welchem inhaltliche Kenntnis und Reflexion eines Themas bewertet werden, nicht persönliche religiöse Überzeugungen. Mit den unterschiedlichen Vorkenntnissen, die Schülerinnen verschiedener Hintergründe mit in den Religionsunterricht bringen, gehen unsere Lehrkräfte sensibel und bewusst um.
Änderungsdatum: 21.11.2024
Spirituelle Angebote
Der Theologe Johann Baptist Metz nennt Unterbrechung die kürzeste Definition von Religion. In diesem Sinne bieten wir durch vielfältige Angebote die Möglichkeit, im Schulalltag Atempausen zu finden, die neue Orientierung bieten können.
Welche Gottesdienste gibt es im Schuljahr?
Unsere Gottesdienste sind Momente im Schuljahr, an denen wir in einer besonderen Atmosphäre zusammenkommen und uns außerhalb des Schulalltags als starke Schulgemeinschaft erleben. Wir feiern im Laufe des Schuljahres sechs gemeinsame Gottesdienste:
- zu Schuljahresbeginn
- zum Buß- und Bettag
- zu Weihnachten
- zu Beginn der Fastenzeit
- zu Ostern
- zum Schuljahresende
Wir feiern katholische, ökumenische und mit dem Buß- und Bettag auch einen evangelischen Gottesdienst. Alle Schülerinnen und Lehrkräfte nehmen daran teil, auch Gäste sind eingeladen.
Entsprechend der Vielfalt unserer Schülerinnen kann die Teilnahme an den Gottesdiensten eine aktive Mitgestaltung bedeuten, aber auch die Möglichkeit, sie als Gast respektvoll wahrzunehmen. Der Vollzug religiöser Handlungen innerhalb des Gottesdienstes wird von niemandem verlangt.
Änderungsdatum: 21.1.2025
Welche weiteren spirituellen Angebote gibt es?
In der Advents- und Fastenzeit werden in unserem Meditationsraum als Angebot der Schulseelsorge einmal pro Woche Andachten in der großen Pause angeboten, die Momente des Innehaltens, Nachdenkens und gemeinsamen Betens ermöglichen.
Änderungsdatum: 2.12.2024
Wo finde ich Ruhe?
In unserer Schule befindet sich eine schöne Kapelle, die wir als Raum der Stille gestaltet haben. Die Kapelle ist zu jeder Zeit für alle offen und bietet Raum, um zur Ruhe zu kommen, innezuhalten, zum Gebet oder zur Meditation.
Änderungsdatum: 3.12.2024
Wer geht wann ins Kloster?
Die Schülerinnen der achten Klasse verbringen zum Ende des Schuljahres drei Tage in einem christlichen Kloster. Viele Schülerinnen beschreiben diese Tage als eines der eindrücklichsten und schönsten Erlebnisse ihrer Schulzeit, ungeachtet ihrer religiösen Einstellung.
Was macht man im Kloster?
Als Gäste eines Klosters können die Schülerinnen den Rhythmus des klösterlichen Lebens miterleben, der dort seit Jahrhunderten in kaum veränderter Form praktiziert wird. Eine solche Auszeit kann einen wunderbaren Gegenpol darstellen zu unserem hektischen Alltag mit ständig veränderten Anforderungen.
In der Begegnung mit diesem ganz anderen Leben entsteht die Möglichkeit, sich selbst und den eigenen Alltag auf eine Weise zu reflektieren, wie es im „normalen“ Schulleben eigentlich gar nicht möglich ist. Das Gespräch mit den Schwestern und Brüdern im Kloster ist dabei ein wesentlicher Bestandteil des Klosteraufenthalts und ist immer sehr inspirierend.
Die Tage im Kloster bieten neben dieser intensiven Selbstreflexion auch eine besondere Zeit im Klassenverband, in der sich die Schülerinnen noch einmal auf andere, besondere Weise kennenlernen.
Änderungsdatum: 2.12.2024
Was ist die Schulseelsorge?
Schulseelsorge wird vom christlichen Menschenbild geleitet, nach dem jeder Mensch von Gott absolut gewollt und geliebt ist. Diese unbedingte Würde kommt jedem Menschen unabhängig von Leistung oder Begabung zu.
Schulseelsorge will Räume für religiöse und spirituelle Erfahrungen öffnen, zum Beispiel in Gottesdiensten, Impulsen, Meditationen.
Schulseelsorge ist vertraulich und kooperiert mit der Schulsozialarbeiterin und der Beratungslehrerin, ebenso mit den Verbindungslehrkräften und gegebenenfalls außerschulischen Partnern.
Schulseelsorge richtet sich als Angebot an alle am Schulleben Beteiligten, unabhängig von ihrer eigenen Religiosität:
- Schülerinnen
- Eltern
- Lehrkräfte
- alle weiteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Schulseelsorge bietet Raum für all das, was uns im Kontext der Schule „auf der Seele liegt“:
- Sorgen und Ängste
- Umgang mit Tod und Trauer
- Leistungsdruck und Scheitern
- Fragen zur persönlichen und religiösen Orientierung
- Begleitung und Unterstützung in Krisensituationen
Änderungsdatum: 21.11.2024
Was bedeutet J-GCL?
J-GCL steht für "Jugendverbände der Gemeinschaft christlichen Lebens." Die Jugendverbände fördern das reflektierte Leben von Gemeinschaft und persönlichem Glauben. Neben regelmäßigen Gruppenstunden für jüngere Schülerinnen bieten wir eine breite Palette von Aktivitäten auch für die Gruppenleiterinnen an, darunter regionale und überregionale Stufentreffen, Konferenzen und die Mitgestaltung von Kirche und Gesellschaft. Hier setzen wir uns aktiv mit Themen wie Verantwortung, Selbstbestimmung, soziale Kompetenzen, Ehrenamt und politische Bildung auseinander. Die vielfältige Beteiligung fördert eine umfassende Persönlichkeitsentwicklung und Gemeinschaft, wobei der Spaß an den Aktivitäten nie zu kurz kommt. Weitere Informationen sind auf www.j-gcl.org verfügbar.
Wer sind die Gruppenleiterinnen und wie gestaltet sich ihr Engagement?
Die Gruppenleiterinnen sind Schülerinnen, die ab der 9. Klasse zu Gruppenleiterinnen ausgebildet wurden. Wir bieten Gruppenstunden für Schülerinnen der Klasse 5, 6 und 7 an. Der Plan sieht vor, dass es für jede Klassenstufe ein Angebot gibt, in dem Schülerinnen bis zur 8. Klasse Gruppenkinder sind und ab der 9. Klasse Gruppenleiterinnen werden können. Durch unser Engagement schaffen wir eine Umgebung für Spiel, Spaß und Betreuung durch ältere Bezugspersonen der eigenen Schule. Außerdem soll es weitere Aktionen wie gemeinsame Schulübernachtungen, Fastenimpulse, Ferienprogramme und Ähnliches geben.
Was macht die J-GCL zu einer besonderen Jugendgruppe?
Das "C" in J-GCL hat durchaus eine Bedeutung und stellt eine Verbindung zu Glauben und Kirche dar. Unsere Gruppenstunden sind aber keine Bibelkreise und man muss auch weder getauft noch gläubig sein, um daran teilhaben zu können. Trotzdem versteht sich die J-GCL nicht wie ein alltäglicher Sportverein oder das Jugend(club-)haus: In den J-GCL wollen wir unser tägliches Leben mit dem Glauben in Verbindung bringen. Deshalb gehören für uns spirituelle Impulse und Gottesdienste auf unseren Veranstaltungen einfach dazu. Sie helfen uns, Glauben neu zu erfahren, besser zu verstehen und mit unserem Leben in Verbindung zu bringen. Die Ignatianische Spiritualität, von der unsere Verbände geprägt sind, geht auf den Heiligen Ignatius von Loyola zurück, Gründer der Ordensgemeinschaft der Jesuiten. Eine weitere Persönlichkeit, die für unsere Verbände wichtig ist, ist Mary Ward, Gründerin der Congregatio Jesu, ein Frauenorden, der nach der Regel von Ignatius lebt. Neben regionalen und überregionalen Aktivitäten sind wir außerdem vertreten im Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Diese Beteiligung ermöglicht es uns, uns in einem größeren Netzwerk zu engagieren und Themen wie Selbstbestimmung und Demokratiebildung weiter zu vertiefen.
Änderungsdatum: 2.12.2024
Christliche Werte leben
Wir sind der Überzeugung, dass Glaube immer mit Handeln verbunden ist. Für unsere Schulgemeinschaft steht die gelebte Nächstenliebe im Vordergrund: Sie verbindet uns über konfessionelle und religiöse Grenzen hinweg und prägt unser Zusammenleben. Dies zeigt sich auf vielfältige Weise in unserem Schulalltag.
Was ist Compassion?
Der Name unseres Sozialprojektes kommt aus dem Englischen und lässt sich in etwa als „ins Handeln bringendes Mitgefühl“ übersetzen. Es umfasst also sowohl soziales Engagement als auch ein emotionales Begegnen und Begreifen. Compassion geht zurück auf eine Initiative der Zentralstelle Bildung der Deutschen Bischofskonferenz und wird von allen Schulen der Schulstiftung umgesetzt. Seit 1995 gehört das Projekt „Compassion“ zum Konzept unserer Schule – das St.-Dominikus-Gymnasium war damit eine der ersten Schulen, die das Compassion-Projekt umgesetzt haben.
Was heißt das konkret?
Die Schülerinnen der Klassen 10 können für zwei Wochen praktische Erfahrungen in einer sozialen Einrichtung sammeln. Dank des langen Zeitraums von zwei Wochen ist es möglich, dass die Schülerinnen aus der Besucher- und Beobachterrolle hinaustreten und sich aktiv an ihrer Stelle einbringen und Verantwortung übernehmen. Sie haben Zeit, sich in einer ihnen fremden Umgebung einzufinden und ihre eigenen Stärken und Schwächen im Umgang mit neuen Situationen zu entwickeln. Dadurch hebt sich das Compassion-Praktikum auch ab von üblichen kürzeren Sozialpraktika.
Die Vorbereitung und Organisation des Praktikums wird von Lehrkräften betreut, die Schülerinnen werden an ihren Einsatzstellen von einer Lehrkraft besucht und die im Praktikum gemachten Erfahrungen werden im Klassenverband besprochen und reflektiert.
Warum Compassion?
In unserer Gesellschaft ist ein Trend zur Individualisierung, zu einem Sich-Durchsetzen und einer sich vorwiegend an Leistung und Gewinn orientierenden Haltung wahrzunehmen. Unsere Schule sieht hier eine Herausforderung und will vor dem Hintergrund des christlichen Menschenbildes eine andere Dimension von Leben eröffnen: Menschsein mit anderen und für andere. Sie bietet deshalb den Schülerinnen die Chance, soziale Problemsituationen nicht nur kognitiv im Unterricht zu erörtern, sondern sie während eines Praktikums erlebbar und erfahrbar zu machen.
Änderungsdatum: 21.1.2025
Was meinen wir mit christlichen Werten?
Christliche Werte zeigen sich für uns zentral im Handeln in Nächstenliebe und im Einsatz für Gerechtigkeit. Dies umfasst für uns zentral die Sorge um Schutz und Erhalt der Schöpfung und einen Einsatz für globale Gerechtigkeit, die besonders benachteiligte und diskriminierte Gruppen in den Blick nimmt.
Wie setzen wir uns für den Umweltschutz ein?
Unser jahrelanger Einsatz für die Umwelt zeigt sich in der Photovoltaikanlage auf unserem Dach ebenso wie in den vielfältigen Preisen, die wir über die Jahre erhalten haben, und in unserem ausführlichen Umweltcurriculum, das das Thema des Umweltschutzes in allen Schuljahren fest verankert.
Es zeigt sich aber auch in einer Grundhaltung, die allen Entscheidungen zugrunde liegt. Schon vor Jahren entschieden wir uns, auf Flugreisen für Kursfahrten zu verzichten, ermöglichen konsequente Mülltrennung und achten in allen Anschaffungen auf ökologische und sozial verträgliche Produktion. Wir versorgen unsere Schülerinnen mit Heften aus Recyclingpapier und spielen Fußball mit fair produzierten Bällen. In unserem Schulalltag ist Umweltschutz damit eine Selbstverständlichkeit. Doch darin erschöpft sich unser Engagement nicht und Sie werden sicher immer wieder von neuen Projekten an unserer Schule hören, die die Bewahrung der Schöpfung in den Fokus nehmen.
Wie setzen wir uns für soziale Gerechtigkeit ein?
Unser soziales Engagement findet seinen Ausdruck in der Tatsache, dass wir Fairtrade-Schule sind und diese Zertifizierung als erste Karlsruher Schule erhalten haben. Durch vielfältige Aktionen, durch Verankerung im Schulcurriculum in verschiedenen Fächern und Kooperationen möchten wir Bewusstsein schaffen für die Zusammenhänge von Konsum und (Un-)Gerechtigkeit. Dabei ist uns wichtig, dass wir nie nur über ungerechte Strukturen klagen, sondern immer auch Handlungsmöglichkeiten und -felder aufzeigen, so dass sich Schülerinnen im Angesicht von Ungerechtigkeit nicht ohnmächtig fühlen, sondern bemächtigt werden.
Ganz praktisch ins Handeln kommen unsere Schülerinnen auch am Offenen Advent, wofür sie Basteleien, Leckereien und Aktionen vorbereiten und verkaufen. Der Erlös kommt sozialen Einrichtungen zugute. Die SMV bereitet den Offenen Advent vor und entscheidet auch, an welche Initiativen und Einrichtungen das Geld gespendet wird.
Als Schule ist es für uns zentral wichtig, dass alle Schülerinnen gleichberechtigt am Schulleben teilnehmen können. Durch den Sozialfonds der Schule, der unbürokratisch finanzielle Unterstützung bietet, stellen wir sicher, dass dies ermöglicht wird.
Änderungsdatum: 21.1.2025